Boßelverein

„Liek in´t Schlot e. V.“

Gegründet wurde unser Verein am 11. Februar 1972 von 11 Boßelfreunden im damaligen Dorfkrug Meinen. Als ersten Vorsitzenden wählten sie Johann (Jonny) Foorden.

Zum 10-jährigen Bestehen konnte eine Vereinsfahne angeschafft werden. Im Februar 1982 wurde sie feierlich eingeweiht und befindet sich bis heute in unserem Vereinslokal „Gaststätte Fiedler“ in Voßbarg. Zum gleichen Anlass wurde ein Gedenkstein mit eingearbeitetem Bronzewappen beim Dorfgemeinschaftshaus in Zwischenbergen aufgestellt.

Nach 21 Jahren übernahm Tamme Boekhoff den leitenden Posten bis er von Gerd Agena im Jahre 2003 abgelöst wurde.

Heute, 50 Jahre nach Gründung, bekleidet Rudi Puls seit 2019 das Amt des ersten Vorsitzenden und führt unseren Verein mit 125 Mitglieder an. Dabei wird er tatkräftig von seinem Vorstand um ihn herum unterstützt.

Am aktuellen Punktspielbetrieb nehmen wir mit zwei Herrenmannschaften, einer Damenmannschaft und zwei Kindermannschaften in verschieden Altersklassen teil. Unser Verein gehört dem Kreisverband 13 Leer an. Der aktive Punktspielbetrieb ist allerdings inzwischen mit den Kreisverbänden Wittmund und Friedeburg zusammengeschlossen und wird zukünftig auch überregional aufgeteilt werden.

Ein wichtiger Punkt ist für uns die Jungendarbeit! Der Boßelsport kann bereits mit 5-6 Jahren ausgeübt werden und verbindet die Kinder in Zwischenbergen und umzu. Hier führen wir die Kinder spielerisch an das Boßeln heran. Nebenbei wird hier auch die Achtsamkeit an Verkehrsstraßen trainiert! Spaß soll es auf jeden Fall machen – weswegen wir uns auch ab und zu in die Turnhalle zum Hallenboßeln begeben und hier an der Technik feilen.


Kontakt
Liek in't Schloot e.V.

Rudi Puls
Zwischenberger Weg 74
26629 Großefehn
E-Mail:
rudolf.puls@t-online.de
Tel.: 04946-8174


Links:

https://bosselergebnis.info

http://www.btv-bosseln.de/kv13.de

https://www.gaststaette-fiedler.de

Was ist Boßeln?

Von einem, der sich bei seinem ersten Spiel Gedanken darüber machte

Hat Boßeln Ähnlichkeit mit anderen Sportarten? Mit dem Kegeln? Eine Wesensverwandschaft ist nicht abzustreiten. Allerdings findet Boßeln im Freien und auf der Straße statt. Sind es bocciaähnliche Kugelspiele? Nein, denn die Boßelstrecke ist nicht begrenzt. Sie führt über 7-8 Kilometer. Ziel des Werfers ist es, die größtmögliche Weite zu erzielen. Ist es Golf? Nein! Nur die zurückgelegte Strecke der Spieler und Zuschauer, die mit der Kugel wandern, ist ähnlich.
Ist es der Handballwurf oder auch das Kugelstoßen? Nein, der Boßler beherrscht das "Werfen unter der Hand".
Was auch immer als Vergleich herangezogen werden könnte, es trifft nicht die Eigenart des Boßelns.
Boßeln ist ein traditionelles friesisches Heimatspiel getreu nach dem Motto: Der geborene Friese lernt zuerst das Laufen, dann aber das Boßeln.

Boßeln ist aber viel mehr als Sport, typisch friesisch, pardon, nicht zu vergessen, oldenburgisch. Boßeln passiert:

        
  • wo die Boßelkugel auf die Nachkommen vererbt wird

  • wo sich die Essenszeiten nach den Wettkämpfen richten

  • wo die Kindstaufe wegen eines Wettkampfs verschoben wird    

  • wo man Meisterwerfern ein Denkmal setzt    

  • wo der Straßenbau boßelfreudig ist

  • wo die plattdeutsche Sprache beim Sport gepflegt wird

  • wo man die Kugel über den "kleinen Finger" oder über den "großene Daumen" gleiten lässt, um das Straßenprofil zu überlisten

  • wo Autofahrer auf Sportler besondere Rücksicht nehmen

Diese Aufzählung ließe sich beliebig fortsetzen. Die Begeisterung der Friesen und Oldenburger für ihr Spiel lässt sich aber nur erahnen, wenn man selber einmal den Versuch gemacht hat.

Abschrift aus Sport in Niedersachsen 12/90